Die Kunst ist ein Spielplatz, genau wie das Leben - im Gespräch mit Ju Schnee
Fühl dich wie zu Hause bei Ju Schnee, wo helle Töne und warme Texturen herrschen, die ihrer unbändigen Kreativität Ruhe und Frieden geben. Die beigen Klassiker von noo.ma — Nokk Sitzbank, Folk Pouf und Tul Überwurf — passen perfekt zu diesem gemütlichen Ort.
Ju ist eine interdisziplinäre Künstlerin, deren Steckenpferd es ist, Ölgemälde durch neue Technologien zum Leben zu erwecken. Ihre futuristischen Hochglanzskulpturen spiegeln auch den spirituellen Teil ihres Lebens wider — als ausgebildete Yogalehrerin beschloss Ju, ihre Werke nach Yoga-Asanas zu benennen. Wir sprachen mit Ju über ihre Prognosen zur zukünftigen Kunstwelt, die Freude an der Zusammenarbeit mit großen Marken und natürlich über ihre neue Wiener Wohnung.
Fotos: Laura Piñeiro Atienza
Zunächst einmal müssen wir sagen, dass wir absolute Fans deiner Kunst sind: Es ist eine äußerst gelungene Kombination aus kreativer Freiheit und sorgfältigem Handwerk. Sie passt auch gut zu verschiedenen kommerziellen Projekten — um nur eine Zusammenarbeit mit USM Furniture oder Porsche zu nennen. Was bereitet dir bei der Zusammenarbeit mit Marken die größte Freude?
Die Kunstwelt ist manchmal etwas reserviert und kann elitär wirken. Genau deshalb freue ich mich über kommerzielle Kooperationen, weil sie ein breiteres Publikum erreichen und die Kunst zugänglicher machen. Ich schätze es, wenn ich als Künstlerin gesehen und repräsentiert werde und wenn Marken dies zu schätzen wissen und nutzen. Solange ich ICH sein kann und die Zusammenarbeit meine einzigartige Handschrift trägt, bin ich glücklich.
In deiner kreativen Arbeit hast du bereits mit bahnbrechenden Technologien wie Augmented Reality und KI gearbeitet. Hast du eine Vorstellung von den weiteren Möglichkeiten, die die Technik für deine Kunst bieten kann?
Ich bin fast der Meinung, dass die Ideen mit Hilfe der KI in der Zukunft unendlich sind. Für mich sind diese neuen Technologien interessant und aufregend, ich habe keine Angst vor ihnen, aber ich versuche viel mehr, mich mit ihnen anzufreunden. Ich liebe es, neue Dinge auszuprobieren und über meinen Horizont hinaus zu denken. KI eröffnet mir neue Bilder, die ich mir nicht hätte ausdenken können. Letztendlich sind wir immer noch die Schöpfer der Werke, da wir die KI bedienen. Sie ist also nur so mächtig, wie wir sie machen.
Die farbenfrohe, glänzende Ausstrahlung deiner Kunstwerke steht in gewisser Weise im Gegensatz zum Stil deines Interieurs — eher entspannt oder sogar skandinavisch. Könntest du uns mehr über den Prozess der Renovierung und des Stylings deiner Wiener Wohnung erzählen?
Da meine Arbeit sehr laut und farbenfroh ist, brauche ich es zu Hause etwas ruhiger. Ich sehe meine Kunst jeden Tag in meinem Atelier, sie regt mich zum Nachdenken an und motiviert mich. Aber zu Hause möchte ich nicht mehr stimuliert werden, ich möchte viel mehr runterkommen und Ruhe finden. Die neutralen Farben und zeitlosen Möbel von noo.ma geben der lauten Kunst viel Platz und Raum zum Atmen.
Was sind die 3 Dinge, die ein gutes Design ausmachen?
Einzigartigkeit, Ästhetik, Funktionalität.
Da meine Arbeit sehr laut und farbenfroh ist, brauche ich es zu Hause etwas ruhiger
Ju Schnee, Künstlerin
Anfang des Jahres bist du von Berlin nach Wien gezogen. Was war die größte positive Überraschung in der neuen Stadt?
Wien ist einfach eine wunderschöne Stadt. Die Architektur ist viel prächtiger als in Berlin. Es gibt weniger Müll und Dreck, aber auch weniger Straßenkunst und urbane Kultur. Beide Städte haben ihren Charme, aber Wien fühlt sich für mich einfach richtiger an. Es ist gemütlicher und kleiner, hat aber trotzdem den Charakter einer Großstadt. Man kann jeden Tag etwas erleben, es gibt viel Kunst und Kultur, aber es ist nicht ganz so laut wie Berlin.